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Schleusen

Das Durchfahren der Schleusen ist ein einfaches und sehr angenehmes Manöver, wenn man einige Ratschläge befolgt:

Der Schleusenwärter freut sich, wenn Sie ihn bei Ihrer Ankunft und Abfahrt grüßen.

Vergessen Sie nicht, dass die Berufsschifffahrt Vorfahrt gegenüber der Freizeitschifffahrt auch beim Durchschleusen hat.

Beachten Sie die Öffnungszeiten und die Arbeitstage der Schleusenwärter. Studieren Sie dazu Ihre Navigationsunterlagen.

Zu manchen Jahreszeiten (besonders in der Sommerzeit) gruppiert der Schleusenwärter mehrere Schiffe für das Durchfahren der Schleuse. Seien Sie geduldig und verständnisvoll!

Das Durchschleusen ist gratis. Eein kleines Trinkgeld oder eine andere Geste werden vom Schleusenwärter sehr geschätzt, ist aber optional. Bitte beachten Sie, dass der Schleusenwärter nicht gezwungen ist, Ihnen beim An- und Ablegen zu helfen.

Wenn die Schleuse über ein Telefon verfügt, kündigt der Schleusenwärter Ihre Ankunft bei der nächsten Schleuse an. Geben Sie Bescheid, wenn Sie zwischen zwei Schleusen stehen bleiben wollen, damit die nächste Schleuse nicht umsonst vorbereitet wird.

Kündigen Sie Ihre Ankunft mit 1 oder 2 Huptönen 150 bis 200 m vor der Schleuse an, egal ob Sie auf- oder abwärts fahren. Natürlich ist es immer gern gesehen, wenn Sie den Schleusenwärter direkt ansprechen.

  • Wenn sich bei Ihrer Ankunft die Schleusentore öffnen und das Signal auf grün gestellt ist, können Sie gleich einfahren!
  • Wenn bei Ihrer Ankunft ein Schiff in der Schleusenkammer ist, lassen Sie es zuerst hinausfahren, bevor Sie in die Schleusenkammer einfahren. Dazu machen Sie in ausreichendem Abstand vor der Schleuse fest, um das Öffnen der Schleusentore nicht zu behindern. Lassen Sie dem herausfahrenden Schiff genügend Platz, damit es in aller Sicherheit an Ihnen vorbeifahren kann.

Auf alle Fälle beachten Sie folgendes:

  • Manövrieren Sie langsam.
  • Springen Sie nie von der Schleuse aus auf das Dach des Schiffes.
  • Nach dem Durchschleusen legen Sie Ihre Taue für den nächsten Gebrauch bereit.

Je nach Region können die Schleusen manuell, elektrisch oder automatisch sein. Die Schleusentechnik bleibt gleich.

  • Versichern Sie sich, dass der Wasserstand gleich mit dem in der Schleuse ist. Wenn dies der Fall ist, öffnen Sie die Schleusentore – wenn nicht, müssen Sie das Schleusenbecken anhand der Ventile füllen oder leeren. Vorsicht, bevor Sie dieses Manöver starten: prüfen Sie, ob die Tore und Ventile auf der anderen Seite geschlossen sind.
  • Beim Öffnen der Tore fahren Sie langsam in die Schleuse und legen Sie die Taue um den Pflock, ohne sie ganz festzubinden.
  • Öffnen Sie die Ventile, wenn das Boot festgemacht ist. Ist der Wasserstand auf der richtigen Höhe ist, können die Tore wieder geöffnet werden.
  • Wenn das Boot aus der Schleuse herausgefahren ist, können die Schleusentore und die Ventile wieder geschlossen werden.

Diese Schleusen werden immer von einem Schleusenwärter bedient.

Bei diesen Schleusen gibt es keinen Schleusenwärter.
Es sind elektrische Schleusen, die mit verschiedenen Methoden bedient werden:

  • Ein Sensor am Ufer: fahren Sie langsam, damit der Sensor Sie wahrnehmen kann.
  • Ein fester Radar am Ufer, Höhe 2m.

  • Ein Anforderungsschalter an der Stange über dem Kanal.

  • Eine Fernbedienung, die Sie vor der Abfahrt erhalten: Auslösung ca.300 Meter vor der Schleuse.

Bei grünem Signal fahren Sie langsam in die Schleuse hinein. Das Signal wechselt automatisch auf rot mit der ersten Bootseinfahrt in der Schleuse.Sie können trotzdem mit weiteren Booten noch hineinfahren (je nach Platzverfügbarkeit in der Schleuse).

Wenn alle Boote festgemacht sind, ziehen Sie 5 Sekunden lang an der blauen Stange.
Die Schleusentore schließen sich dann automatisch und der Wasserstand wird angeglichen. Vorsicht, halten Sie Abstand zu den Toren, denn:

  • Wenn Sie sich in einer Abwärtsschleuse befinden, könnte sich das Heck des Schiffes auf das Tor hängen.
  • Wenn Sie sich in einer Aufwärtsschleuse befinden, könnte sich der Bug des Schiffes im Tor einklemmen.

Dann öffnen sich die Tore. Fahren Sie langsam heraus, damit der Sensor Sie erfassen kann. Bei mehreren Booten fahren Sie in einer Gruppe heraus, damit Sie nicht durch die automatische Schließung der Tore überrascht werden.

  • Im Notfall ziehen Sie an der roten Stange in der Schleuse.
  • Bei einer Panne benutzen Sie die Sprechanlage, um den Schleusenwärter zu rufen.

In einigen Regionen (Elsaß, Doubs) funktionieren die Schleusen „kettenweise“, d.h. wenn Sie aus einer Schleuse herausfahren, geht automatisch eine Meldung an die folgende Schleuse, die sich dann automatisch auf Ihr Kommen einstellt. Sind Sie in so einer Kette von Schleusen eingefahren, müssen Sie bis zum Ende durchfahren oder durch die Sprechanlage eine Meldung an den Schleusenwärter geben und ihm Ihre spätere Weiterfahrt ankündigen.

Der Anfang und das Ende einer Schleusenkette sind mit diesem Symbol bezeichnet.

Untenstehend zwei Videos vom Flussverein Frankreichs:

Sie kommen an den Toren flussabwärts an, um mit dem Wasserstand aufzusteigen:

  • Das Boot fährt langsam in die Schleuse. Ein oder 2 Mannschaftsmitglieder sind entweder noch vorher an Land gesprungen.
    Achtung: Die Sicherheitsleitern in den Schleusen dürfen niemals von Bootsfahrern verwendet werden, außer bei äußerster Dringlichkeit.
  • Wenn Sie in der Schleusenkammer sind, sichert ein Mannschaftsmitglied zuerst das Boot vorne mit der vorbereiteten Leine, dann hinten oder die Mannschaftsmitglieder, die an Land sind, legen die Taue um den Poller, ohne sie festzumachen und geben die Taue der Mannschaft auf dem Boot zurück.
  • Schließen der Tore (flussaufwärts): durch den Schleusenwärter bei mechanischen Schleusen, mit Hilfe eines Mannschaftsmitgliedes an Land bei manuellen Schleusen oder automatisch bei Ziehen an der blauen Stange in der Schleuse bei Automatikschleusen!

  • Öffnen der Schleuse (flussabwärts). Das vordere und das hintere Tau werden von den Mannschaftsmitgliedern gehalten. Halten Sie das Boot an der Mauer.

  • Während sich die Kammer füllt, müssen die Taue wegen der Wasserbewegung straff gehalten werden, damit das Boot nicht nach vorn oder hinten ausbricht.
  • Wenn der Wasserspiegel erreicht ist, öffnen sich die Tore flussaufwärts.

  • Nachdem die Taue wieder an Bord gezogen und die Mannschaftsmitglieder wieder an Bord gestiegen sind, fahren Sie das Boot langsam aus der Schleuse.
    .

Sie kommen an den Toren flussaufwärts an, um mit dem Wasserstand abzusteigen:

  • Fahren Sie das Boot langsam in die Schleuse.
  • 1 oder 2 Mannschaftsmitglieder springen an Land und legen die vorderen und hinteren Taue um den Poller, ohne sie festzumachen und begeben sich mit den Tauenden wieder an Bord. Achtung: nicht festbinden, sondern nur halten und achten Sie auf die Länge der Taue!


  • Vermeiden Sie die Nähe des Schleusentores, da die Schraube sonst beschädigt werden könnte.
  • Schließen der Tore flussaufwärts durch den Schleusenwärter bei mechanischen Schleusen, mit Hilfe eines Mannschaftsmitglieds an Land bei manuellen Schleusen oder automatisch bei Ziehen an der blauen Stange in der Schleuse bei Automatikschleusen!

  • Öffnen der Schieber flussabwärts. Lassen Sie Ihre Seile locker.

  • Wenn der Wasserstand angeglichen ist, werden die Tore flussabwärts geöffnet.
  • Nachdem die Taue wieder an Bord gezogen und die Mannschaftsmitglieder wieder an Bord gestiegen sind, fahren Sie das Boot langsam aus der Schleuse.

Das Durchschleusen, selbst wenn es auf den ersten Blick schwierig scheint, wird Ihnen Spass machen und Sie werden sich auf jede neue Schleuse freuen.

Gutes Durchschleusen! Gute Fahrt!